Karl Popper - Logik der Forschung

Veranstalter: Michael Pohl M. A. (ZfW der Universität Münster, ZLWWG der Universität Rostock)
Ort: Philosophisches Seminar (Raum 236), Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Die Werke Karl Poppers gelten als Klassiker der Wissenschaftstheorie. Insbesondere hat er sich als vehementer Kritiker der Ansicht, Theorien könnten anhand von Tatsachen bestätigt werden, einen Namen gemacht. Popper selbst führt an, dass ihm erste Zweifel an der Methode der Bestätigung von Theorien im Zusammenhang mit den Theorien von Karl Marx und von Sigmund Freud gekommen seien. Diese Theorien scheinen für jedes auftretende Phänomen in ihrem Anwendungsbereich eine Erklärung liefern zu können. Poppers Kritik besteht in der Feststellung, dass eine Theorie, die nichts aus ihrem Anwendungsbereich ausschließt, also für alle Phänomene eine Erklärung anbietet, eigentlich nichts erklärt und dementsprechend auch eine schlechte Theorie darstellt, die zu verwerfen ist.
Als Alternative zur Bestätigungstheorie schlägt Popper den sog. Falsifikationismus vor. Die Grundidee besteht dabei darin, dass eine Theorie zwar nicht anhand von Tatsachen bestätigt, aber durch widersprechende Beobachtungsdaten durchaus widerlegt werden könne. In Auseinandersetzung mit dieser Position zur Theorienwahl wurden im Rahmen des Seminars neben einführenden Texten zu Poppers Theorie auch Auszüge aus Poppers „Logik der Forschung“ sowie aus dem Postskriptum zu diesem Werk gelesen.
Ziel des Seminars war es, den Studierenden zum einen ein Grundverständnis wissenschaftlicher Methoden (Bestätigung bzw. Widerlegung von Theorien mittels Beobachtungsdaten, Theoriewahlkriterien etc.) zu vermitteln und sie zum anderen dazu zu befähigen, kritisch über bestehende Methoden und ihre Rolle in den Wissenschaften zu reflektieren. In diesem Sinne wurden den Studierenden wichtige grundlegende wissenschaftstheoretische Kompetenzen vermittelt.