Sommersemester 2011

Dr. Dr. Dieter Suisky (Humboldt-Universität zu Berlin)

Das Substanzproblem bei Schlick und Cassirer und die Grundlegung der Physik bei Euler

7. Juli 2011, 19:00 Uhr

Anknüpfend an Otto Neuraths Darstellung des historischen Hintergrundes für die Entstehung des logischen Empirismus und die Analyse des Substanzproblems durch Schlick und Cassirer wird gezeigt, daß Eulers Grundlegung der Physik weitgehend den Kriterien des Scientismus genügt und Euler darüber hinaus, ebenso wie der Wiener Kreis im frühen 20. Jahrhundert, in Opposition zur damaligen traditionellen Philosophie im frühen 18. Jahrhundert stand. Insbesondere wird Eulers Position in seiner Kritik des Lehrgebäudes von den Monaden, der weitgehend metaphysikfreien Definition des Kraftbegriffs und der sich daran anschließenden operationalen Definition der Masse deutlich.

 

Jendrik Stelling, M.A. (Universität Leipzig)

Die mathematische Weltbeschreibung zwischen Formel und Anschauung (II): "Am Anfang ist das Zeichen" -- die Wurzeln des Formalismus

14. Juni 2011, 19:00 Uhr

Der Formalismus stellt eine besondere Sicht auf die Mathematik dar, laut der Formeln und Beweise (statt etwa Zahlen, Dreiecken oder Mengen) im Zentrum des mathematischen Schaffens stehen. In diesem Vortrag soll untersucht werden, inwiefern der Formalismus ein philosophisches Programm ist, und wie weit er sich als rein mathematische Antwort auf konkrete mathematische Probleme verstehen lässt.