Bioprozesse II

24. bis 25. März 2011, Parkstraße 6, Raum 206

Ausrichter: Prof. Dr. Bertram Kienzle und Prof. Dr. Hans Jürgen Wendel

Kontakt: bertram.kienzle(at)uni-rostock.de

Tel.: 498 2812 und 498 2810 

Am Zentrum für Logik, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte der Universität Rostock arbeitet ein Verbund aus Natur- und Geisteswissenschaftlern am Verständnis der lebenden Zelle im Wandel. Das Gesamtziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung eines wissenschaftstheoretischen Neuansatzes, der es ermöglicht, den stetigen Fortschritt und Wandel unseres Wissens über komplexe lebende Systeme als einen langfristigen und dynamischen Transformationsprozess von Wissenssystemen zu rekonstruieren, zu beurteilen und zu dokumentieren sowie darüber hinaus erkenntnistheoretische, bildtheoretische und ontologische Probleme der vielschichtigen Modelle, Abbildungen und Repräsentationen zellulärer Prozesse lebender Systeme neu aufzugreifen und zu diskutieren. Dem Teilprojekt OntoCell fällt dabei die Aufgabe zu, die logischen und ontologischen Grundlagen von zellulären Prozessen lebender Systeme bereitzustellen; und das Teilprojekt TransCell verfolgt das Ziel, Transformationsprozesse in den Wissenschaften im Hinblick auf ihre Erklärungskraft insbesondere für den Bereich der Lebenswissenschaften zu analysieren.

Das Verständnis der lebenden Zelle im Wandel stellt Ansprüche an die moderne Logik, welche diese nur durch ihren eigenen Wandel erfüllen kann, der sie von der angestammten Orientierung an den Zahlen zur Einbeziehung der Tatsachen des Lebens führt. Dieser Einsicht gemäß hat eine Rostocker Forschergruppe im März 2010 auf dem Workshop Bioprozesse I eine der natürlichen nachgebildete Formelsprache des tempo-modalen Denkens, die sog. LEIM-Sprache, vorgestellt, in der man zeitliche Aussagen über Zustände und Ereignisse lebender Systeme machen kann. Dieser Workshop dient der Vorstellung von Fortschritten, die es seither gegeben hat. Darüber hinaus soll er aber auch das seit geraumer Zeit zu beobachtende Hineinwachsen der Biologie in die Rolle der Leitwissenschaft der Wissenschaftstheorie reflektieren

Tagungsprogramm

Donnerstag, 24. März 

10:45–11:15 Uhr 
Begrüßung 

11:15–12:45 Uhr 
Hans Jürgen Wendel (Rostock) 
„Methodologie und Erkenntnisfortschritt“

12:45–14:30 Uhr 
Mittagspause 

14:30–16:00 Uhr 
Marianne Schark (Berlin) 
„Mechanistische Erklärung in der Biologie“ 

16:00–16:30 Uhr 
Kaffeepause 

16.30–18:00 Uhr 
Martin Lemke (Rostock) 
„Gibt es allgemeine mereologische Gesetze?“ 

Freitag, 25. März 

9:15–10:45 Uhr 
Dieter G. Weiss (Rostock) 
„Transformationen wissenschaftlichen Wissens am Beispiel der Zellbiologie“ 

10:45–11:15 Uhr 
Kaffeepause 

11:15–12:45 Uhr 
Corina Strössner (Saarbrücken) 
„Evolution und die Ontologie des Typischen“ 

12:45–14:30 Uhr 
Mittagspause 

14:30–16:00 Uhr 
Bertram Kienzle (Rostock) 
„Modalrauten, Modifikationsspiegel und Modalitätenkristalle“ 

16:00–16:30 Uhr 
Verabschiedung